Vollzeitblogger

Werbung auf dem Blog, Ja oder Nein?

November 11, 2014

Sollte ich Werbung auf meinen Blog schalten? Es kann Leser nerven oder abschrecken aber auch bei der Begleichung der Rechnungen für Domain und Webspace helfen, nicht zuletzt die aufgewandte Zeit vergüten.

In diesem Post möchte ich etwas auf die Vor- und Nachteile von Adsense und co eingehen. Mein Interesse daran wurde durch eine Blogvorstellung in einem Forum geweckt, in dem Werbung als einziger Kritikpunkt geführt wurde.

Zitat aus einem der größten Bloggerforen im deutschsprachigen Raum:

Was mir nach dem durchstöbern deines Blogges aufgefallen ist, du hast Werbung drin.. Das schreckt mich als Leser ab, da ich von Werbung ja nicht von deinen Beiträgen abgelenkt werden möchte. Diese würde ich abschlaten.

Ich habe mir den Blog angesehen, es waren 3 Anzeigen geschaltet, als wirklich nicht aufdringlich im Vergleich zu vielen deutschen Zeitungen, die oft vor Popups und großen Mouse-over Bannern überquellen.

Ein weiterer Kommentar gesellte sich dazu:

werbung geht m.m.n. gar nicht, sowas stört mich und schreckt mich auch eher ab

Dies sind nur zwei Beispiele für negative Kommentare zu Anzeigen auf dem Blog, sicher deutlich weniger als würde man die gleiche Werbung auf einer Zeitungsseite sehen, nur warum?

Vielleicht weil die professionellen auch entlohnt werden müssen, die Freizeit die die Autoren in ihren Blog stecken aber weniger entlohnenswürdig sind?

Clickbaiting und Gier

Seiten wie Buzzfeed o.ä. sind für ihre reißerischen Überschriften bekannt, die Seite und ihre Autoren verdienen durch die Werbeeinnahmen. Viele Autoren schreiben viele Artikel, die so viel Aufmerksamkeit wie möglich auf sich ziehen, oft nach dem Prinzip: viel heiße Luft um Nichts. Alles was zählt, sind die Klicks, Wahrheitsgehalt oder Tiefgang sind sekundär.

Die Technik Nutzer durch eine interessant scheinende Überschrift auf eine Seite zu locken nennt sich auch Clickbaiting (mehr zu Clickbaiting), das gilt sowohl für falsche also bewusst falsch betitelte, als auch schwer übertriebene Titel.

Diese Faktoren, tragen sicherlich dazu bei, dass Werbung auf Blogs negativ aufgefasst wird, wie auch Seiten, die einfach nur Inhalt zusammentragen oder die Geld im Internet Blogger, die einem wahnsinns Ergebnisse versprechen.

Kriterien für Akzeptanz der Werbung / Reklame

Meiner Meinung nach hat es viel damit zu tun, welchen Namen man sich gemacht hat. Wie viele Hits, Follower, wie viel Kredibilität hat man schon angehäuft? Dieser Blog hat wenig aufzuweisen, abgesehen vielleicht von ein paar meiner Kompetenzen, die ich eher andernorts demonstriere.

Auch wichtig ist der Wert, der dem Blog oder den Artikeln beigemessen wird, je mehr man investiert, desto leichter wird es dem Leser sicher fallen, die Werbung zu billigen. Als Techblogger habe ich gewisse Artikel die einen Großteil meiner Hits ausmachen, diese liegen um die 1000 Worte, für die ich sicher je 20.000 Worte an Recherche gelesen habe. Dazu noch ausprobieren, die richtigen Codebeispiele zusammenfügen, usw. Dafür leiste ich mir dann die Dreistigkeit ein Banner an den Anfang des Artikels zu stecken. Fair? Was meint ihr?

Je professioneller ein Blog geführt ist und je besser oder wertvoller die Inhalte sind, desto eher wird Werbung angenommen, das ist mein Eindruck.

Wann Werbung schalten?

Wenn man Besucher nicht abschrecken will, sollte man die Werbung weg lassen. Auch wenn es sehr einfach ist, mit WordPress Plugins wie dem Google Publisher Plugin zum Beispiel.

Besonders in den ersten Phasen eines Blogs, in denen man Leser gewinnen möchte, sollte man lieber verzichten, da man bei geringem Bekanntheitsgrad und wenigen Hits ohnehin nicht kaum etwas damit verdienen würde. Wahrscheinlicher ist, das man weniger Leser für seinen Blog begeistern kann und noch länger braucht um seine Ausgaben zu decken.

Wartet, bis ihr einen Dialog mit euren Lesern habt und durch Verlinkungen oder anderweitige Anerkennung nicht Gefahr lauft, dass ein Werbebanner ein guter Grund ist um eure Seite zu verlassen.

Fazit

Es ist ein Geben und Nehmen, wenn man sich Mühe gibt, werden die Leser sicher auch ein paar Banner ertragen. Als Blogger trägt man die Verantwortung seine Beiträge nicht nur auf Klicks auszulegen, das heißt die Follower nicht mit dem Inhalt, der einer Überschrift folgt zu enttäuschen.

Wer viel Arbeit in seine Posts steckt und über Analyse Tools schaut was funktioniert, wird eher loyale Leser gewinnen, die sich mit dem Inhalt auseinandersetzen und ihrem Umfeld davon erzählen.

Wer seinen Lesern das Gefühl gibt, das ein Seitenaufruf nicht die 0,001 cent wert war, die der/die Blogger durch den Aufruf verdient haben, hat entweder undankbare Leser oder sollte an seinen Inhalten arbeiten.

Für mich ist Werbung auch ein wenig Stolz, ich verlange schließlich keinen Eintritt, kein Abo. Ich bin sehr dankbar für alle Leser und jeden Kommentar und den Wert dieser Plattform ist kaum ermessbar, aber das Selbstvertrauen Werbung einzubinden habe ich, weil ich der Ansicht bin, das einige meiner Artikel es sicher wert sind. Denkt darüber nach, bevor ihr das nächste mal einen Adblocker installiert oder nehmt vielleicht ein paar eurer Lieblingsblogs von der Blacklist.


© 2023, by Jonathan M. Hethey