Vollzeitblogger

Die Daten in die Owncloud?

July 14, 2012

Was ist die Cloud noch gleich?

Die Cloud ist ein irgendwie ziemlich trendig gewordener Begriff für im Netzwerk gespeicherte Daten, die leicht übertragbar sind.

**Cloud-Computing** (selten auch: **Rechnerwolke**) umschreibt den Ansatz, abstrahierte IT-Infrastrukturen (z. B. Rechenkapazität, Datenspeicher, Netzwerkkapazitäten oder auch fertige [Software](http://de.wikipedia.org/wiki/Software_as_a_Service)) dynamisch an den Bedarf angepasst über ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen.

sagt die Wikipedia:Cloud Computing zu dem Thema und ich möchte jetzt mal kurz etwas dazu schreiben was mich an den bestehenden Clouddiensten stört, was an dem Konzept super genial ist und wo noch Hürden bestehen.

Gestern kam Lennart von thinking-aloud.eu uns besuchen und wir haben die paar Stunden die er da war eigentlich pausenlos gequatscht. Wir kamen auch darauf zu sprechen, dass er letztens beim Tee mit seinem Professor über den Rasperri Pi sprach und was man damit alles anstellen könnte. Es handelt sich dabei um einen sehr kleinen, sehr sparsamen und sehr günstigen Computer. Dabei kamen die beiden auf Owncloud zu sprechen.

Lennart K mit club mate

Das ist Lennart, der (Stereo)typischerweise Club Mate zu sich nimmt.

Google, Apple und Dropbox

dropbox logo

Google, Apple und Dropbox sind große Anbieter was Cloud Dienste angeht. Sie stellen beide Dienste für Dateisynchronisation zur Verfügung. Google mit Google Drive, dass jetzt mit Google Docs gepaart wurde, was auch Dokumente synchronisiert und sogar mehrere Teilnehmer an einem Dokument zur gleichen Zeit arbeiten lässt.

Emails, Kontakte, Kalender und Bookmarks

Google synchronisiert noch viel mehr, wenn man das möchte, wie natürlich Emails durch das Imap Protokoll, Konakte werden wie Kalendereinträge und Bookmakrs duch die Googlekonten verwaltet. Apple bietet ähnliche Dienste an und versucht seinen Kunden auch so viel Arbeit wie möglich abzunehmen. Viele Applikationen sind gerade bei Google in Browser Tabs gewandert und erfordern nicht mehr Programme die installiert werden und beim Wechsel des Computers die Einstellungen nicht mitnehmen. Sei es weil man von zu Hause zur Arbeit geht, von Desktop zu Notebook wechselt oder zum Tablet auf die Couch. Alles neu einstellen und das bei Geräten die keine lange Lebensdauer haben und oft ersetzt werden.

Datenschutz?

Das Problem, das von Vielen als paranoid abgetan wird, ist das diese Daten sich unserer Kontrolle entziehen. Wir wissen, dass unsere Kontakte wieder da sind, wenn wir uns mit unserem Account anmelden, aber wir wissen nicht, was die gigantischen Konzerne damit anstellen, außer sie zu analysieren und Profile für uns zu erstellen um uns die zutreffendste Werbung zuzuteilen.

Datenschutz und Privatsphäre ist für mich nicht etwas zu verheimlichen haben, sondern nicht alles mit Jedem teilen zu wollen. Wer jetzt sagt, dass Google ja gut auf unsere Daten aufpasst, dem kann ich versichern, dass es eine Frage der Zeit ist, bevor deren Security mal ein Schlupfloch bietet oder Google rechtlich dazu gezwungen wird enger mit übermotivierten Regierungen oder Geheimdiensten zusammen zu arbeiten.

Hürden der Owncloud

Bis zu einem Erfolg für eigene Clouds gibt es noch ein paar Hindernisse zu überwinden, sowohl auf der technischen Seite, als auch was die Benutzerfreundlichkeit angeht.

Einstieg

Der Einstieg und das Aufsetzen einer Owncloud geht über das Niveau der meisten Anwender hinaus, Punkt. Es braucht nicht viel um Owncloud zu installieren, in meinen Augen. Für andere Menschen gibt es da eine Liste von Hürden zu überwinden:

  1. Wahl der Hardware
  2. Wahl des Betriebsystems (vorzugsweise Linux)
  3. Installation von Linux
  4. Beherrschung von Terminalbefehlen oder Paketmanagern
  5. Wahl eines sicheren Kennwortes

Bandbreite

Die Bandbreite ist teilweise in Deutschland wirklich mies. Hier oben in Dänemark werden Bandbreiten von 15/15 Mbit/s und bis zu 100 Mbit/s Up- und Download üblicher, sofern denn die Glasfaserkabel liegen.

Für meine Telefonbuchse habe ich gerade 10 Mbit/s Download und 1 Mbit/s Upload bestellt und Upload wird in diesem Gebiet, außer für Geschäftskunden ohnehin nicht über maximal 5 Mbit/s angeboten.

Der Upload ist für diesen Dienst speziell so wichtig, wenn man Dateien schnell von zu Hause anderswo hin transportieren möchte. Man könnte die Owncloud ja auch auf einem gemieteten Server betreiben, aber dadurch würde man erstens die Daten ja wieder in fremde Hände geben, was sich durch Verschlüsselung verbessern lassen würde, aber der Flaschenhals der DSL Leitung bliebe. Außerdem würden die Betriebskosten steigen.

mit der eigenen Cloud in die Zukunft?

Wenn sie benutzerfreundlicher und für Laien zu installieren wird, halte ich es für durchaus möglich, dass es bald Ownclouds in Haushalten gibt. Die Upstreambandbreiten müssen und werden wachsen und den Weg für diese und ähnliche Technologien ebnen.

Die Entwicklung lässt dezentrale Cloudsysteme immer realistischer werden und vielleicht haben wir in ein paar Jahren in Haushalten immer mehr kleine Clouds stehen. Vor ein paar Jahren haben ja selbst die Provider nicht mit einem so rasanten Wachstum von Smartphones gerechnet.


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